FAQ

Wann haben Sie mit dem Malen angefangen?

Man brauchte mir als kleines Kind nur einen Stift in die Hand zu drücken und ich war ewig beschätigt. Auch im Kindergarten fand ich die Mal- und Bastelaktionen besser als die Bauecke.

Das zog sich durch die ganze Schulzeit. Sobald ich an Volkshochschulkursen teilnehmen konnte (Mindestalter war glaub ich 14), belegte ich alles, was in Bückeburg und Umgebung an Zeichen- und Malkursen zu kriegen war. (Akt, Portrait, Stilleben…)

Und dann habe ich an der FH für Gestaltung Illustration studiert.
Erst ein Semester Sachbuch-Illustration bei Prof. Gero Flurschütz und dann Kinderbuch-Illustration bei Prof. Rüdiger Stoye.

Seit wann wussten Sie, dass Sie Illustratorin werden wollen?

Ich habe immer schon am liebsten Bilder gemalt, die eine Geschichte erzählen. Dass es eine Studienrichtung gibt, die „Illustration“ heißt, habe ich erst kurz vor dem Abi rausgefunden. Bis dahin dachte ich immer, ich müsste Kunst studieren. An der FH in Hamburg hat man uns gleich am Anfang erstmal erzählt, dass es nur sehr wenige schaffen werden, wirklich als Kinderbuchillustratoren zu arbeiten. Das hat mich nicht sehr gewundert. Für mich war der Beruf „Illustratorin“ so exotisch und unerreichbar wie „Popstar“. Sowas wird man nicht einfach so. Dachte ich. Ich wollte einfach mein Geld mit irgendwas zu verdienen, was sich im kreativen Bereich abspielt. Im Stillen habe ich aber gehofft, dass ich vielleicht irgendwann mal ein klitzekleines Buch illustrieren darf.

Kennen Sie die Autoren?

Ja, normalerweise schon. Man lernt sich auf der Buchmesse in Frankfurt oder bei Verlagsfesten kennen. Manchmal entwickeln sich richtige Freundschaften.

Wenn man sich schon gut kennt, kann man bei neuen Projekten schon in der ersten Entstehungsphase aufeinander eingehen. Wie bei den „Wüstenfreunden“ und dem „Hasen im Mond“ von Bettina Obrecht.

Die Autoren von den Büchern, bei denen ich nur den Umschlag gestalte, kenne ich aber nicht alle.

Wie haben Sie Kontakt zu den Verlagen bekommen?

Ende des fünften Semesters fand die Jahresausstellung der FH für Gestaltung statt. Zu dieser Ausstellung werden auch immer Verleger eingeladen, die die Gelegenheit, Nachwuchs zu sichten, gerne nutzen. Ich stellte ein Bild zu „Alice im Wunderland“ von Lewis Carroll aus. Und sowohl vom Oetinger als auch vom Ravensburger Verlag hatte ich kurz nach der Ausstellung Manuskripte im Briefkasten. Das waren erstmal Aufträge für Probeillustrationen. Aber nachdem ich die abgeliefert hatte, bekam ich beide Aufträge und anschließend immer weitere.

Hat Ihr Sohn ihre Arbeit verändert?

Ja, eigentlich schon. Bevor ich mein Kind hatte, hab ich nur für das Kind in mir gemalt. Die kleinen Details zum Suchen in den Bildern amüsieren mich selber, die Farben müssen leuchten, weil ich es so mag … und ich hoffe, die Kinder, die meine Bücher angucken auch. Bei den Bildern für ältere Kinder hab ich, seit ich ein Kind habe, auch kein verändertes „Malgefühl“. Aber ich habe auf einmal auch Lust, Pappbilderbücher für die ganz kleinen zu machen. Vor sechs Jahren hatte ich auch schon mal das Angebot, sowas zu illustrieren und fand das langweilig und uninteressant. Tja, das hat sich – wen wundert’s – total geändert. Ich merke auf einmal, was mein Kleiner so alles wahrnimmt und bei was für Bildern er anfängt zu lachen. Ein neuer Maßstab, an dem man misst. Und natürlich hat er die Arbeitszeit verändert. Die hat er nämlich radikal verkürzt. Früher hab ich gemalt, wann immer ich wollte. Heute mal ich, wann er mich lässt.

Haben Sie einen Manager, oder wer verhandelt ihre Verträge mit den Verlagen?

Nein, das mache ich selber. Das Verhandeln ist etwas, das man im Studium nicht lernt … und ich finde es immer wieder schwer. Ich lasse mich von meinem Mann beraten. Und man lernt nach und nach dazu.